11.06.2019

Warum Männer nicht zuhören und Frauen zu wenig investieren

Dass Frauen und Männer die Welt mit anderen Augen anschauen, dürfte hinreichend bekannt sein. Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen zeigen sich auch in finanziellen Angelegenheiten, nicht immer zum Vorteil der Frauen. Ein Artikel der NZZ zeigt dies anhand einer Serie aktueller Studien. Wir haben einige wichtige Erkenntnisse für unsere Leserinnen und Leser zusammengetragen und kommentiert.

Silvio Mattanza

vonSilvio Mattanza

Recht & Compliance

Frauen sind zu vorsichtig

Frauen tendieren stärker als Männer dazu, ihr Geld auch bei einem langfristigen Horizont nicht in Aktien sondern auf Sparkonten anzulegen. Diese Feststellung ist paradox, weil Frauen unserer Ansicht nach nicht weniger langfristig denken als Männer. Zudem haben Frauen ja bekanntlich eine höhere Lebenserwartung und müssen daher für eine Hand voll Jahre mehr Geld auf der Seite haben. Andererseits kann die tiefere Bereitschaft der Frauen zum Eingehen von Risiken auch zu ihrem Vorteil sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es darum geht, in schwierigen Marktphasen Ruhe zu bewahren und nicht überhastet zu handeln. Wenn man den gängigen Klischees glauben will, sind Frauen zudem besser in der Lage, typisch männliche Anlagefehler wie Selbstüberschätzung oder Kontrollbedürfnis zu vermeiden.

Frauen delegieren Finanzentscheide zu oft

Alle wichtigen und langfristigen Finanzentscheide sind Männersache. Bei älteren Generationen dürfte diese Aussage niemanden überraschen. Eine aktuelle Umfrage der UBS zeigt, dass weit mehr als die Hälfte einer grossen Gruppe wohlhabender Frauen die Finanzen an den Partner delegieren. Erstaunlich ist hingegen, dass dieser Anteil bei der jüngsten Altersgruppe bestehend aus Frauen bis 34 sogar noch leicht höher liegt. Und offenbar sind wir diesbezüglich in der Schweiz sogar noch ein gutes Stück traditioneller unterwegs. Hierzulande sollen sich mehr als ein Drittel der Frauen in Finanzfragen auf den Partner verlassen.

Frauen haben zu wenig Interesse an Finanzfragen

Frauen beschäftigen sich deutlich seltener als Männer mit Finanzthemen und schätzen das Finanzwissen ihrer Partner als besser ein als ihr eigenes. Eine Studie aus Deutschland attestierte in der Tat den Männern fundiertere Kenntnisse in Finanzfragen. Eng mit der Thematik der Risikobereitschaft verknüpft ist der Zugang zum Kapitalmarkt. Familien in denen Frauen für die Finanzen verantwortlich sind, entscheiden sich deutlich seltener für Wertschriften. Verfügen sie jedoch über ein Depot, liegt der Anteil Wertschriften in etwa gleich hoch wie bei den Männern.

Und jetzt?

Unserer Meinung nach ist erfolgreiches Anlegen selbstverständlich keine Frage des Geschlechtes. Bei Spectravest verfolgen wir das Ziel, allen einen einfachen und kostengünstigen Zugang zum Investieren zu ermöglichen. Neben den Männern möchten wir insbesondere auch die Frauen dazu ermuntern, sich mit dem Anlegen auseinandersetzen und sich etwas zuzutrauen. Ganz nach dem Motto: «Was Männer können (oder es zumindest glauben), können Frauen schon lange.»

In diesem Sinne, viel Erfolg beim Investieren.


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