05.09.2018

Aktiv oder passiv?

Wer sein Geld an der Börse investiert, stellt sich früher oder später die Frage, ob er seine Anlagen direkt oder indirekt vornehmen will. Doch was heisst dies genau und was muss dabei beachtet werden? Wir gehen dieser Sache auf den Grund und versuchen Licht in die Dunkelheit zu bringen.

Benjamin Haltinner

vonBenjamin Haltinner

Vorsorgeberater

Die Frage ob das Geld aktiv oder passiv investiert werden soll, sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen. Die Anbieter passiver Anlageprodukte, allen voran die Exchange Traded Funds (ETFs), konnten in den letzten Jahren starke Zuflüsse verzeichnen. Aktive Fonds hingegen hatten das Nachsehen, da ein Grossteil der Gelder bei ihnen abgeflossen ist. Eine Studie von Bhattacharya, Loos, Meyer & Hackethal (2017) zeigt aber auf, dass sich die ETFs für viele Investoren am Ende des Tages nicht lohnen. Hauptverantwortlich für die Minderrendite von durchschnittlich 1.2% pro Jahr ist das prozyklische Timing der Käufe und Verkäufe der ETFs. Anleger versuchen oft zu spät auf einen fahrenden Zug aufzuspringen und verkaufen ihre Positionen wieder, wenn die erhofften Gewinne nicht eintreten. Wir möchten dir aufzeigen, was die Vor- und Nachteile aktiver und passiver Instrumente sind und was es zu beachten gilt.

Passive Instrumente wie bspw. ETFs haben das Ziel, den Verlauf eines Index möglichst genau zu wiederspiegeln und sind auf Basis von Ländern, Regionen, Industriesektoren oder auch spezifischen Themen verfügbar. Je nach Anforderung kannst du einen einzigen ETF kaufen, welcher den gesamten Weltmarkt abdeckt oder du kannst dir nach dem Baukastenprinzip ein gewünschtes Portfolio zusammenstellen. ETFs sind in der Regel sehr liquide und bieten dir somit eine kostengünstige und unkomplizierte Art dein Geld in breitgefächerte Aktienkörbe zu investieren.

Mit aller Einfachheit bringt diese Anlagemethode aber auch Probleme mit sich. Da viele Indizes marktkapitalgewichtet sind und du mit einem ETF nach dem Giesskannenprinzip investierst, kriegen primär diejenigen Firmen Geld, welche bereits in der Vergangenheit erfolgreich waren. Über kurz oder lang führt dies zu Verzerrungen, denn mit einem ETF fehlt dir ein Werkzeug um Aktien mit schlechten Aussichten herauszufiltern. Zudem besteht die Gefahr von Klumpenrisiken. Ein gutes Beispiel dafür ist der Schweizer Markt Index (SMI), in welchem die drei grössten Firmen (Nestlé, Novartis und Roche) zusammen über 50 Prozent des Index ausmachen.

Sogenannte Smart Beta ETFs bieten hier bedingt Abhilfe. Sie fassen eine Untergruppe von ETF Instrumenten zusammen, welche Indizes mit alternativen Gewichtungen abbilden und es dir ermöglichen, passiv in regelbasierte Strategien wie bspw. Value oder Momentum zu investieren. Das Problem mit diesen Instrumenten ist jedoch, dass ihre Effizienz abnimmt, je mehr Marktteilnehmer nach derselben Methode investieren und es damit immer schwieriger wird, mit diesen Instrumenten Geld zu verdienen. Für aktive Investoren dagegen bietet genau diese Entwicklung Chancen. Im Gegensatz zu ETFs haben aktive Investoren nicht das Ziel einen Vergleichsindex abzubilden, sondern wollen dessen Performance übertreffen. Ein erweiterter Handlungsspielraum bietet ihnen die Möglichkeit, durch opportunistisches Verhalten, Ineffizienzen im Markt auszunutzen. Dazu suchen bspw. Value Investoren, wie auch wir bei Spectravest es sind, nach gesunden und attraktiv bewerteten Unternehmen. Diejenigen Firmen, welche zu hohe Bewertungen aufweisen, gilt es zu vermeiden. Im Unterschied zu vielen ETF Investoren verhalten sich Value Investoren antizyklisch. Value Investoren wie Spectravest setzen auf fundierte Unternehmensanalysen und lassen sich nicht von Modeströmungen beirren. Dies bedarf Disziplin, Geduld und auch etwas Mut. Denn mit diesem Ansatz verabschiedet man sich in der Regel schon etwas früher von der Party und tanzt nicht bis zum Ende. Dieser Mehrwert ist mit Aufwand verbunden und schlägt sich auch in den Kosten der Produkte nieder. Aktive Fonds sind grundsätzlich teurer als passive Produkte. Bei der Wahl des richtigen Anlageproduktes ist es jedoch wichtig, dass du nicht auf die Kosten alleine achtest, sondern dass du die Rendite nach Abzug der Gesamtkosten vergleichst.

Was ist die richtige Wahl für dich?

Falls du investieren möchtest, aber dich nicht gross für die Börse interessierst, kann es empfehlenswert sein, wenn du dein Geld einem Profi wie Spectravest anvertraust. Falls du hingegen das Steuer lieber in den eigenen Händen hältst, können Robo Advisors, ETFs oder auch direkte Anlagen eine Möglichkeit darstellen. Egal wie du dich entscheidest, ist es am Ende des Tages vor allem wichtig, dass du eine Anlagestrategie bzw. einen Manager findest, mit welchem du dich wohl fühlst. Nur so kannst du die nötige Geduld aufbringen, um das langfristige Renditepotenzial auszuschöpfen.

Welche Vorteile bringt unser Sparplan mit sich?

Die Preise von Aktien verändern sich täglich und dies kann deine Nerven strapazieren. Du solltest es daher vermeiden, dich zu stark von Tagesthemen leiten zu lassen und allenfalls zum ungünstigsten Zeitpunkt deine Anlagen zu verkaufen. Da es sehr schwierig ist den idealen Ein- und Ausstiegszeitpunkt für den Markt zu finden, ist ein Sparplan ein ideales Instrument um deine Investitionen über die Zeit zu staffeln. Du kannst dein Geld monatlich überweisen und wir investieren es automatisch zu 100% in unsere Anlagefonds.

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