10.03.2022

Lang lebe die Aktie!

Alle Jahre wieder zeigt eine Langfriststudie der Bank Pictet, wie die breitdiversifizierte Beteiligung an Firmen Investorinnen und Investoren glücklich macht. Die durchschnittliche Rendite für Schweizer Aktien liegt im Moment bei 8%. Wenn man die Geldentwertung mitberücksichtigt, gewinnt man mithilfe von solchen Wertpapieren unter dem Strich durchschnittlich jedes Jahr fast 6%. Die einzige Bedingung für eine solche Top-Performance ist, dass man seine Aktien mindestens 13 Jahre lang hält.

Peter Zeier

vonPeter Zeier

Geschäftsleitung

Wir bei Spectravest weisen immer wieder auf die Langfriststudie der Schweizer Aktienperformance hin. 1988 publizierte Pictet ihren Vergleich von der Entwicklung von Schweizer Beteiligungspapieren mit der Performance von Schweizerfranken-Obligationen das allererste Mal. Der Performancevergleich geht bis ins Jahr 1926 zurück. Die Untersuchung zeigt, wie die Rendite eines gut diversifizierten Aktienkorbs die Performance eine Obligationenportfolios klar schlägt.

Gerade eben sind die Langfristdaten der Bank Pictet mit den neusten Werten aus dem Jahr 2021 veröffentlicht worden. Nicht nur Spectravest, auch ganz viele andere Finanz- und Medien-Unternehmen bedienen sich der eindrücklichen Studie zu den Jahresrenditen. Simon Roth, Pictet-Medienchef, weiss, dass die langfristige Untersuchung nicht nur zitiert wird, wenn sie erscheint, sondern auch während des ganzen Jahres immer wieder Thema bleibt. «Über unser Monitoring sehen wir, dass auf unsere Studie vermehrt in Zeiten mit hoher Volatilität zurückgegriffen wird.»

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die soeben publizierten Daten: Die annualisierte Durchschnittsrendite für Schweizer Aktien liegt zurzeit bei nominal 8%. Das geometrische Mittel für Oblis in Schweizer Franken liegt hingegen «nur» bei 4.1%.

Auf realer Basis, das heisst nach Berücksichtigung des Geldwertverfalls, verdiente man mithilfe von Aktienbeteiligungen im Durchschnitt jedes Jahr 5.9%. Unter Berücksichtigung der Inflation beträgt die annualisierte reale Durchschnittsrendite von Schweizer Oblis aktuell 2.2%.

«Trotz der starken makroökonomischen Veränderungen und Marktbewegungen im letzten Vierteljahrhundert gab es also bei den Renditen von Schweizer Aktien und Obligationen keinen Regimewechsel», sagt Jacques Henry, von Pictet Wealth Management.

2021 war ein Aktienwohlfühljahr

Das vergangene Jahr war für Aktien ein hervorragendes Jahr. Nach der eher mageren Rendite von 3.8% im Pandemiejahr 2020 erholten sich die Schweizer Aktien im letzten Jahr kräftig und legten in Franken um satte 23.4% zu. Damit erreicht das Jahr 2021 immerhin die Top 20 der besten Aktienjahre seit 1926 (siehe Grafik unten).

Nicht so gut sah es 2021 auf der Obligationenseite aus

Während sich Aktien Anlegerinnen und Anleger im vergangenen Jahr also freuen konnten, gab es für Menschen, die in Obligationen investiert waren, nichts zu feiern. 2021 verlor man mit Oblis nach Abzug der Inflation 3.3%. Auch während der Pandemie konnte man mit Schweizer Anleihen keinen Preis gewinnen. Von 2020 bis 2021 schrumpfte das Schweizer Obligationen-Portfolio real um 0.82%, wie die Tabelle unten zeigt.

So wirst du Millionärin oder Millionär

Die Zahlen der Pictet-Studien reichen bis ins Jahr 1926 zurück, also fast ein ganzes Jahrhundert. Das Magische des Zinseszinseffekts lässt sich gut an der Gesamtrendite zeigen, die jemand erzielt hätte, der Ende 1925 einen Betrag von 1'000 Franken in Aktien investiert hätte. Dies mit einer «Buy and Hold»-Strategie inklusive der Wiederanlage sämtlicher ausgeschütteten Dividenden. «Buy and Hold» bedeutet, dass man seine Titel kauft und dann stoisch im Portfolio liegen lässt.

Aus diesen ursprünglichen 1'000 Franken wären nach 96 Jahren Aktien-Performance nun unglaubliche 1.57 Millionen Franken geworden.

Natürlich ist diese Zahl zu schön um wahr zu sein: Die mit Aktienanlagen verbundenen Kosten, wie Courtagen, Stempelabgaben, Kosten für Portfolioumschichtungen, etc. gilt es ja ebenfalls zu berücksichtigen. Wenn man alle diese Gebühren abzieht, kommt unter dem Strich eine glatte Million heraus. Millionärin oder Millionär mit 96 Jahren! Hätte man damals nicht nur einen Tausender investiert, hätte man den Champagner schon früher «klöpfen» lassen können.

Diese einfache Rechnung zeigt: Geduld bringt Rosen, denn durch den Zinseszinseffekt (wenn man also investiert bleibt und Zinsen oder eben Dividenden sofort wieder reinvestiert) kann der Zeithorizont einer Anlegerin oder eines Anlegers einen enormen Unterschied machen.

«Eigentlich gibt es keine Alternative zu Aktien»

Eine Preiskorrektur bei Aktien ist zwar immer mit Angst und Stress verbunden. Allerdings sollten Investorinnen und Investoren berücksichtigen, dass sich Aktien nach einer Verkaufswelle auf lang oder kurz wieder erholen. Die Analyse der historischen Renditen kommt zum ganz klaren und beruhigenden Fazit: Wer über einen Zeitraum von mindestens 13 Jahren in Schweizer Aktien investiert hat, hätte seit 1926 keinen Verlust auf seiner ursprüngliche Anlage erlitten. «Sogar auch während des zweiten Weltkriegs oder des Öl-Schocks in den 1970er-Jahren hat es nie eine Periode gegeben, wo die Investoren Geld verloren haben, wenn ihr Anlagehorizont länger als 13 Jahre war», wie Nadia Gharbi vom Pictet Wealth Management sagt. Genau jetzt, wo ein Krieg in Europa wütet, sollte man sich dieser Formel besinnen. «Diejenigen, die derzeit kopflos verkaufen, werden den Wiedereinstieg zum richtigen Zeitpunkt wohl nicht finden.»

Wer also einen ausreichend langfristigen Anlagehorizont in Verbindung mit einer entsprechenden Risikobereitschaft mitbringt, sollte sich klar für einen hohen Aktienanteil entscheiden und seine Wertpapiere auch in turbulenten Zeiten nicht abstossen. «Auf lange Sicht gibt es eigentlich keine Alternative zu Aktien», bringt es Gharbi auf den Punkt.

Du bist noch keine Aktiensparerin bzw. kein Aktiensparer? Setze ganz einfach auf die gerade beschriebenen Vorteile von Firmenbeteiligungen, indem du dein Erspartes in unseren Fondssparplan oder in unsere 100% Aktien-basierte Säule 3a investierst. Dort wird dein Geld auf lange Sicht angelegt und ein professionelles Management kümmert sich rund um die Uhr um das Gedeihen der Wertpapiere.

Hier kannst du die Pictet Studien im Original lesen:

Die Performance von Aktien und Obligationen in der Schweiz - Originalstudie vom Januar 1988 Aufdatierung bis 1997 (PDF / 33 Seiten / 1'250KB)

Die Performance von Aktien und Obligationen in der Schweiz (1926-2021) - Aktualisierung Februar 2022 (PDF / 6 Seiten / 381KB)

 

 

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