24.10.2019

Ladies, traut euch anzulegen

Frauen wären eigentlich die besseren Anleger als Männer. Doch leider ist das weibliche Geschlecht im Umgang mit Geld etwas weniger selbstbewusst. Und Frauen nehmen sich auch viel weniger Zeit, wenn es ums Geldanlegen geht. Zu welchem Anlegertyp gehörst du?

Peter Zeier

vonPeter Zeier

Geschäftsleitung

Fehlendes finanzielles Selbstbewusstsein, ausbaufähige Anlagekenntnisse und zu wenig Zeit in der Hektik des Alltags. Das sind alles Faktoren, die europäische Frauen zwischen 30 und 65 daran hindern, ihr angespartes Kapital an den Finanzmärkten zu investieren. Dies dürfte auch für die Schweiz so zutreffen. Frauen könnten Milliarden investieren. Wie eine Umfrage von J.P. Morgan Asset Management zeigt, hätten Sparerinnen in Europa das Potenzial, etwa 200 Milliarden Euro anzulegen. Dieser Haufen Geld liegt zurzeit einfach brach auf irgendwelchen Sparkonten.

Befragt wurden insgesamt rund 3000 Frauen sowie eine Vergleichsgruppe von etwa 600 Männern, die jeweils bereits Spar- und Anlageprodukte nutzen oder über ein bestimmtes Mindesteinkommen verfügen. Die Feldarbeit erfolgte im Juli 2019 mithilfe eines 75 Fragen umfassenden Onlinefragebogens zur Selbsteinschätzung.

Bescheidene Frauen

Laut der Umfrage gibt nur etwa ein Drittel der Frauen an, über ein hohes Selbstvertrauen im Umgang mit Geld zu verfügen. Bei den Männern hingegen ist es fast die Hälfte, die sich als Profis beim Geldscheffeln sieht. Zudem sind Frauen der Meinung, dass sie über geringere Anlage- und Finanzkenntnisse verfügen. Insgesamt bezeichnet sich nur eine von fünf Frauen beim Investieren als sachkundig. Das sind 21 Prozent. Bei den Männern ist es etwas mehr als ein Drittel: 36 Prozent der Kerle sind überzeugt davon, dass sie Anlage- und Finanzcracks sind.

Neben dem fehlenden Selbstbewusstsein ist ein weiteres Problem offenbar auch die Zeit: Fast 60 Prozent der Frauen vertreten die Meinung, dass es schwierig ist, während des Tages genügend Zeit aufzubringen, um alles unter einen Hut zu bringen. Deshalb nehmen sich europäische Frauen auch weniger Zeit für die Bewirtschaftung ihres Geldes. Männer planen insgesamt 40 Prozent mehr Zeit für den Vermögensaufbau ein, was sich natürlich sofort auch auf das Selbstbewusstsein auswirkt.

Acht verschiedene Typen von Anlegerinnen

Damit die Anforderungen von Anlegerinnen und Sparerinnen besser verstanden werden können, wurden auf Basis der Befragung acht verschiedene Segmente ermittelt, die sich zwei unterschiedlichen Gruppen zuordnen lassen. Unterschieden wird zwischen Frauen, die eher eine Affinität zum Investieren haben und solche, die eher konservative Sparerinnen sind.

Zuerst führen wir hier die Frauen auf, die eine grössere Tendenz zum Investieren haben:

  1. Selbstsicher und kontrolliert: 16 Prozent der Frauen sind ernsthafte und engagierte Anlegerinnen. Für sie haben finanzielle Sicherheit und ein sorgenfreier Ruhestand Priorität.
  2. Im Hier und Jetzt: Diese Art der Investorinnen (13 Prozent) ist stark auf die Gegenwart fixiert. Solche Frauen sehen Investitionen als eine Chance für die Zukunft.
  3. Aktiv und zielgerichtet: Bei etwa 12 Prozent handelt es sich um wohlhabende und optimistische Frauen, die auf der Suche nach Vermögenswachstum sind. Solchen Anlegerinnen ist es wichtig, für eine sichere und komfortable Zukunft vorzusorgen.
  4. Wachsendes Selbstbewusstsein: Diese Lady-Kategorie (7 Prozent) wägt kurz- und langfristige Interessen sorgfältig ab. Solche Frauen erwarten ein Vermögenswachstum und haben eine positive Sicht auf die Zukunft.
  5. Junge Überfliegerin: Ungefähr 5 Prozent der Investorinnen sind ehrgeizige, selbstbewusste Frauen, die sich trotz wenig Zeit für Investitionen begeistern lassen und sowohl online als auch offline Beratung wünschen.

    Dann kommen wir zu den Frauen, die ein grösseres Faible zum konservativen Sparen haben:
  6. Vorsichtige Zweiflerin: Dabei handelt es sich um ängstliche Sparerinnen mit einem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis. Diese Damen-Kategorie fühlt sich finanziell eingeschränkt. Die Gruppe, die insgesamt 16 Prozent ausmacht, wünscht sich aber ständig mehr Auswahlmöglichkeiten.
  7. Passive Behüterin: Mit 19 Prozent ist es die grösste Kategorie. Es sind dies finanziell nicht engagierte Frauen mit einem Sicherheitsbedürfnis. Diese Sparerinnen haben Verlustängste, die grösser sind als die Aussicht auf künftige Gewinne.
  8. Erklärte Traditionalistin: Dabei handelt es sich um Frauen, bei denen die Bewahrung der Finanzen und der Lebensweise Priorität hat. Diese insgesamt 12 Prozent möchten keine Risiken eingehen und sind auch nicht bereit, ihre Komfortzone zu verlassen.

Zu welchem Typ Frau gehörst du? Vielleicht bist du entweder eine vorsichtige Zweiflerin, eine passive Behüterin oder eine erklärte Traditionalistin. Sparen mit dem Bankkonto wird dich in der aktuellen Tiefzinssituation aber nicht weiterbringen. Und gerade du als Frau hast demografisch gesehen eine besondere Notwendigkeit, das Beste aus deinem Geld herauszuholen. Frauen leben im Schnitt länger als Männer und benötigen deshalb natürlich auch mehr Geld für die Zeit nach der Pensionierung. Viele Frauen verdienen aber auch weniger als das sogenannt starke Geschlecht. Weshalb es wichtig ist, dass Frauen ihr Geld am Kapitalmarkt für sich arbeiten lassen. Die, die sich auf die Absicherung im Alter über den Partner verlassen, begehen ein zusätzliches Risiko. Man sollte nämlich nicht vergessen, dass heute etwa 40 Prozent der Ehen geschieden werden.

Women do it better

Es ist für Frauen also super wichtig, dass sie aufhören ihr Vermögen nur aufs «Sparbüechli» zu legen und endlich anfangen, ihr Geld richtig zu investieren. Die Voraussetzungen dazu könnten besser nämlich gar nicht sein: Mehrere Studien zeigen, dass Frauen auf lange Sicht die erfolgreicheren Anleger sind. So haben weibliche Investoren in der Regel eine bessere Einschätzung ihrer Risikotoleranz. Männer hingegen überschätzen ihre Fähigkeiten gerne mal. Wie die Umfrage von J.P. Morgan zeigt, sind Frauen ganz oft einfach viel zu bescheiden.

Nehmt euch also mehr Zeit und fangt an, euch darum zu kümmern, wie ihr euer Geld für euch arbeiten lassen könnt, liebe Frauen. Ein erster Anfang ist sicherlich, regelmässig unseren Blog zu lesen. Wir versuchen Finanzmarktwissen und wichtige Erkenntnisse der Branche einfach und verständlich aufzuarbeiten. Und mit entsprechendem Wissen wächst das finanzielle Selbstvertrauen schneller als sich das investierte Geld vermehrt.

Ein erster Schritt mehr aus deinem Geld zu machen, ist deine persönliche Vorsorge anzupacken. Am besten gleich jetzt! Eröffne bei Spectravest deine 3. Säule. Wie einfach das geht und wie dein Geld sich über die Jahre vermehrt, erklären wir dir hier. Sei mutig und breche noch heute aus deiner persönlichen Anlegerkategorie aus.

 

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