27.03.2017

Fondskonto für Kinder

Ein flexibler Aktiensparplan - wie derjenige von Spectravest - ist ein ideales Geschenk für das eigene Kind, den Enkel oder das Patenkind. Der Beobachter hat dies in einem Artikel vor ein paar Wochen auch wieder einmal aufgegriffen.

Maurice Rüegg

vonMaurice Rüegg

Anlagestrategie & IT-Entwicklung

 

Artikel vom Beobachter:

Es muss nicht immer ein Goldvreneli sein: Wer Kindern einen Sparbatzen mit auf den Weg geben will, ist mit einem Fondskonto besser bedient.

Grosseltern, Götti und Gotten kennen das Problem: Sie wollen (oder sollten) dem Enkel oder Patenkind ein Geschenk machen - und wissen nicht was. Ein zweites Plüschtier wäre eines zu viel, an Kleidern haben höchstens die Eltern Freude, und mit Spielzeug ist das eben auch so eine Sache: Allzu viel ist ungesund.

Also entscheidet man sich für etwas wirklich «Wertvolles»: für Geld, ein Jugendsparkonto, Goldmünzen oder - wie aufregend - ein Fondskonto. An diesem Geschenk wird das Kind zumindest bei Volljährigkeit seine Freude haben.

Sollte mit dem angelegten Geld eine möglichst hohe Rendite herausschauen, wird das Fondskonto kaum zu schlagen sein: Statt dass das Geld auf dem Sparkonto liegt, wird es in Anlagefonds investiert. Das Kind besitzt also nicht so und so viele Franken auf dem Konto, sondern so und so viele Fondsanteile. Der Wert eines Fondsanteils schwankt täglich, so wie eben auch die Kurse für Aktien oder Obligationen täglichen Schwankungen ausgesetzt sind.

Die Regeln für das Fondssparen

Damit das Fondssparen von Erfolg gekrönt ist, sind gewisse Punkte zu beachten:

  1. Man lässt das Geld mindestens zehn Jahre liegen, denn Wertschriften erleiden zwischendurch Kursverluste.
  2. Man investiert zeitlich gestaffelt, statt das ganze Geld auf einen Schlag zu überweisen. Damit wird die Gefahr gebannt, vor einem eventuellen Kurssturz die Fondsanteile zu einem zu hohen Preis gekauft zu haben.
  3. Man bleibt investiert, selbst wenn es an der Börse kracht. Damit lässt man sich nicht von der Börsenstimmung zu Verkäufen verleiten. Sonst besteht die Gefahr, dass die Wertschriften im ungünstigsten Moment abgestossen werden.
Kindern ist egal, was die Börse tut

Dies sind alles Voraussetzungen, die Kinder problemlos zu erfüllen vermögen: Sie kommen erst mit 18 ans Vermögen, so dass das Geld lange liegen bleibt. Gotte, Götti, Grosi und Grossvati werden nicht alles auf einmal übergeben, sondern immer wieder ein bisschen. Und von allfälligen Börsenturbulenzen merkt das Kind ohnehin nichts. Kinder sind fürs Aktienfondssparen wie geschaffen.

Die Rentabilität ist das eine; die Emotionalität etwas anderes: Gerade Grosseltern können sich unter dem Begriff «Fondskonto» oft wenig vorstellen, unter dem Begriff «Geschenkkonto» hingegen schon. Es wurde in den vergangenen Jahren bei vielen Banken erfolgreich eingeführt. Und dies trotz dem bescheidenen Bruttozins von derzeit unter einem Prozent, den man erst noch als Einkommen versteuern muss.Schliesslich gehen dem Kind vom Zinsertrag noch 35 Prozent Verrechnungssteuer verloren. Sie wird zwar bei der ordentlichen Versteuerung zurückbezahlt, aber nicht dem Kind, sondern dem Inhaber der elterlichen Sorge oder dem Kontobesitzer, der das Guthaben des Kindes zu versteuern hat. Nur wenige dürften daran denken, nach der definitiven Veranlagung die rückvergütete Verrechnungssteuer aufs Konto des Kindes zu überweisen.

Eine Münze kann man anfassen, aber...

Emotional noch höher im Kurs sind Goldstücke, namentlich das altbackene Goldvreneli. Es ist eben ein Vreneli, eines zum Anfassen. Das 20-Franken-Vreneli zählt wie der Krügerrand, der American Eagle, der Maple Leaf oder der australische Nugget zu den Kurantmünzen. Es sind dies Münzen mit einem offiziellen Status, die sich parallel zum Goldpreis entwickeln. Daneben gibt es zahlreiche numismatische Münzen, die vor allem das Sammlerherz ansprechen, etwa die russischen Rubel aus der Zarenzeit. Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs, als die Russen zum Teil ein kümmerliches Dasein fristeten, verkauften sie ihre vererbten Goldstücke an den Westen.

Doch mit Sammlermünzen muss man sich auskennen. Sonst ist die Gefahr gross, Preise über dem Marktwert zu zahlen. Transparenter und besser vergleichbar sind dagegen die Preise der Kurantmünzen. Leider sind hier überrissene Margen zwischen Geld- und Briefkurs in Kauf zu nehmen. Beispielsweise bei der UBS beträgt beim Vreneli die Marge 10 Prozent. Konkret heisst das: Verkauft man das Vreneli nach einer Wertsteigerung von 10 Prozent, wird man keinen Rappen Gewinn gemacht haben. Denn der Geldkurs, der von der Bank bei der Rücknahme bezahlt wird, liegt um 10 Prozent unter dem bezahlten Briefkurs. Bei den anderen Kurantmünzen sind die Margen ähnlich hoch.

So läppert sich was zusammen

Da sind die Fondskonti vergleichsweise günstig - insbesondere für Kinder. Hier muss man unterscheiden zwischen den starren Fondssparplänen und den flexiblen Fondskonti. Beim Fondssparplan, wie er praktisch von jeder Bank angeboten wird, ist ein bestimmter Betrag festzulegen, der entweder monatlich, vierteljährlich oder jährlich einbezahlt werden soll. Solche Sparpläne sind ideal für Leute, die sich für ihre eigene Vorsorge einem Sparzwang unterwerfen wollen.

Doch Paten- und Grosseltern ziehen normalerweise die flexible Variante vor, wie sie von der UBS, Postfinance, Bank Coop und den Kantonalbanken propagiert werden. Beim flexiblen Fondskonto kann man zahlen, wann immer man will. Auch der Betrag ist variabel. Man zahlt also zum Beispiel am Geburtstag 100 Franken, dann an Weihnachten 150 Franken und an der Konfirmation oder Kommunion 500 Franken. Und sollte der Enkel oder das Patenkind bis zum 18. Altersjahr immer noch nicht zu den Rauchern gehören, gibts 1000 Franken obendrein.


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