Vermögensaufteilung

Mit der Vermögensaufteilung oder Asset Allocation ist die Verteilung des Anlagevermögens über die verschiedenen Anlageklassen gemeint. Wie viel Prozent des Vermögens sollen zum Beispiel in Aktien investiert werden, wie viel Liquidität ist angebracht? Die Vermögensaufteilung ist für die Rendite wie auch den Schutz gegen Verluste entscheidend und der wichtigste Faktor, den es bei der Festsetzung einer Anlagestrategie zu berücksichtigen gilt.

Leider ist es so, dass für die Vermögensaufteilung keine pauschalen Regeln erstellt werden können: Die optimale Aufteilung hängt zu sehr von den individuellen finanziellen Gegebenheiten, dem Anlagehorizont und dem Sicherheitsbedürfnis bzw. der Risikofreude eines Investors ab. Jeder Investor muss letztlich selbst die für seinen Fall optimale Aufteilung herausfinden, wobei er aber natürlich mit der nötigen Skepsis auch externe Beratung in Anspruch nehmen kann.

In einem ersten Schritt gilt es zwischen gebundenem und frei verfügbarem Vermögen zu unterscheiden. Eine eigene Firma, das selbst bewohnte Eigenheim oder das Pensionskassengeld sollten bei der Vermögensaufteilung zwar berücksichtigt werden, sind aber letztlich gebunden und damit nicht Gegenstand der Diskussion. Das frei verfügbare Vermögen oder Anlagevermögen ist dagegen derjenige Teil, den es möglichst klug auf die einzelnen Anlageklassen aufzuteilen gilt.

Als Zweites gilt es, aus dem frei verfügbaren Vermögen eine Liquiditätsreserve auszuscheiden. Unter Liquiditätsreserve versteht man ein Geldpolster zur Deckung von geplanten Anschaffungen, unvorhergesehenen Kosten wie etwa Krankheit oder zur Bestreitung des Lebensunterhalts, etwa nach der Pensionierung. Es versteht sich von selbst, dass diese Liquiditätsreserve leicht verfügbar und sicher investiert sein muss, weshalb sich praktisch nur Bargeld, das Sparkonto und festverzinsliche Investitionen mit kurzer Laufzeit von maximal 1-2 Jahren dafür eignen.

Die Grösse der Liquiditätsreserve hängt wiederum von der individuellen Lebenssituation eines Anlegers ab. Wer voll im Berufsleben steht und auf Jahre hinaus keine grösseren Anschaffungen plant, dürfte mit 3-6 Monatsgehältern an Liquidität bereits gut bedient sein. Je mehr es auf die Pensionierung zugeht bzw. je mehr ein Anleger darauf angewiesen ist, zumindest teilweise von seinem Vermögen zu leben, desto mehr Geld muss relativ sicher als Liquiditätsreserve zur Seite gelegt werden. Nach der Pensionierung sollte etwa das Fünf- bis Zehnfache des jährlichen Kapitalbedarfs für den Lebensunterhalt als Liquiditätsreserve zur Seite gelegt werden.

Was vom Gesamtvermögen nach Abzug des gebundenen Vermögens und der Liquiditätsreserve noch übrig bleibt, kann investiert werden:

Investitionen = Gesamtvermögen – Gebundenes Vermögen – Liquiditätsreserve
Auf Grund der langfristigen Renditen empfiehlt es sich, einen Grossteil dieser Investitionen in Aktien zu tätigen, etwa in Form von Aktienfonds oder Indexaktien. Die oft empfohlenen Obligationen erfüllen dagegen als Mittelding zwischen sicherer Liquiditätsreserve und den hohen Aktienrenditen in den meisten Fällen keine sinnvolle Funktion, weshalb auf sie verzichtet werden kann.

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