Aktien

Aktien sind Anteile an einem Unternehmen. Jeder Anleger kann damit am Erfolg eines Unternehmens teilhaben und sein Kapital für sich arbeiten lassen. Der Preis einer Aktie ist auf lange Sicht mit dem Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens verknüpft. Auf kurze Sicht unterliegt der Preis einer Aktie jedoch teils massiven Schwankungen, welche sich durch das Spiel von Angebot und Nachfrage am Aktienmarkt sowie den wechselhaften unternehmerischen Erfolg ergeben.

In ihrer Gesamtheit sind die Aktionäre die Besitzer einer Firma. In der Regel gilt: Je mehr Aktien jemand besitzt, desto mehr gehört ihm das Unternehmen. Wer zum Beispiel 100 Aktien einer Firma mit 1000 ausstehenden Aktien besitzt, kontrolliert effektiv einen Zehntel oder 10% des Unternehmens.

Das Eigenkapital eines Unternehmens, also die Vermögenswerte, welche nach Begleichung aller Schulden noch übrig bleiben, steht den Aktionären zu, und zwar jedem gemäss seinen Anteilen in Form von Aktien. Ebenso der Unternehmensgewinn, der entweder einbehalten und ins Geschäft investiert oder in Form von Dividenden ausgeschüttet werden kann. Damit ist klar, dass der Wert einer Aktie grundsätzlich von den Schlüsselgrössen Eigenkapital und Unternehmensgewinn abhängt.

Der Preis einer Aktie ist jedoch auf kurze Sicht nur davon abhängig, wie viele Käufer und Verkäufer gerade am Markt aktiv sind und wie diese den Wert des Unternehmens bzw. seiner Aktien einschätzen. Die zukünftige Entwicklung von Unternehmensgewinn und Eigenkapital spielt dabei in der Regel eine viel grössere Rolle als die Vergangenheit oder der Ist-Zustand. Ebenso eine Rolle spielen Rahmenbedingungen wie Anlagealternativen, Zinsen oder die Konjunktur.

Da die Einschätzung der zukünftigen Entwicklung eine höchst subjektive Angelegenheit ist, gehen die Meinungen über den „richtigen“ Preis für eine Aktie meist weit auseinander. Viele Anleger zerbrechen sich zudem nicht den Kopf über die Zukunft eines Unternehmens, sondern kaufen und verkaufen Aktien einfach aus einem Bauchgefühl, auf Grund von heissen Tipps oder einfach, weil sie gerade etwas Geld benötigen oder übrig haben.

Aus dieser Kombination der ohnehin wechselhaften Entwicklung der Unternehmensgewinne sowie der teils wilden Meinungsschwankungen der Käufer und Verkäufer am Aktienmarkt ergeben sich die massiven Kursschwankungen, denen die Aktienpreise unterliegen. Aus der immensen Schwierigkeit, sowohl das Schicksal eines Unternehmens wie auch das Verhalten aller Akteure am Aktienmarkt vorherzusagen, ergibt sich die praktische Unmöglichkeit, auf kurze Sicht genaue Prognosen über die Entwicklung eines Aktienkurses abzugeben. Der Kursverlauf erscheint letztlich „zufällig“, da sich die genauen Faktoren hinter allen Kauf- und Verkaufsentscheidungen der Marktakteure weder bestimmen noch vorhersagen lassen.

Die effektive Entwicklung von Unternehmensgewinnen und Eigenkapital bestimmt den Aktienpreis deshalb nur auf ganz lange Sicht – auf Jahre oder gar Jahrzehnte. Auf kürzere Sicht kann sich der Aktienpreis dagegen in jede beliebige Richtung entwickeln. Klar ist aber auch, dass je mehr der Aktienpreis von den realen wirtschaftlichen Gegebenheiten eines Unternehmens abweicht, desto mehr früher oder später eine Korrekturbewegung in die entsprechende Richtung einsetzen wird. Zumindest Investoren, welche nach dem Value-Stil anlegen (Value Investing), sind von dieser natürlichen Tendenz der Aktienpreise zurück zu den wahren wirtschaftlichen Gegebenheiten überzeugt.

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