08.10.2018

Börse und Emotionen Teil 1: Die Phasen eines Börsenzyklus

Investierst du dein Geld an der Börse, so setzt du es Unsicherheit und Risiko aus. Für dieses Risiko wirst du mit einer höheren Gewinnchance entlöhnt, als wenn du dein Geld auf ein Bankkonto einzahlst. Die Preise an der Börse schwanken jedoch täglich und können deine Nerven strapazieren. Besonders bei steigenden Kursen lassen sich Anleger oft von ihren Emotionen leiten und fällen irrationale Entscheidungen. Sie lassen sich von Gewinnen blenden und verlieren, aus Angst eine Chance zu verpassen, das Risiko aus den Augen. In unserer dreiteiligen Serie zum Thema «Börse und Emotionen» möchten wir dir u.a. Möglichkeiten aufzeigen, wie du Anlagefehler vermeiden kannst. Im folgenden Artikel stellen wir dir das Thema Behavioral Finance vor und behandeln die verschiedenen Phasen eines Börsenzyklus bei einem «emotionalen» Investor.

Benjamin Haltinner

vonBenjamin Haltinner

Vorsorgeberater

Lange Zeit war die Finanzwissenschaft der Meinung, dass Börsenteilnehmer rationale Entscheidungen fällen würden. Mit dieser Annahme konnten aber längst nicht alle Verhaltensmuster am Markt erklärt werden und es entstand ein neuer Wissenschaftszweig, die sogenannte Behavioral Finance. Die menschliche Entscheidungsfindung wird oft von Emotionen und Intuition beeinflusst. Zudem denkt das menschliche Gehirn in Möglichkeiten und nicht in Wahrscheinlichkeiten, was bei steigenden Kursen zur Folge haben kann, dass man sich in einer geglaubten Sicherheit wiegt und die Kurse durch zusätzliche Käufe weiter nach oben getrieben werden. Umgekehrt kann dies bei fallenden Kursen dazu führen, dass man im ungünstigsten Zeitpunkt kalte Füsse kriegt und seine Anlagen verkauft.

Die Emotionen helfen nicht

Die Behavioral Finance beschäftigt sich mit der Psychologie der Börsenteilnehmer und sucht nach Antworten warum Menschen solche finanziellen Entscheidungen fällen. Anhand der untenstehenden Grafik möchten wir dir aufzeigen, wie ein Börsenzyklus für einen emotionalen Investor aussehen kann. Immer wieder tappt er in verschiedene psychologische Fallen. Oft bleibt dies von ihm unbemerkt, da die wenigsten Anleger ihr Ergebnis systematisch messen. Mittlerweile gibt es jedoch verschiedene Studien welche aufzeigen, dass Privatanleger schlechter abschneiden als der Markt. Eine Studie des US Finanzunternehmens Dalbar zeigt bspw. auf, dass Privatanleger über die letzten 20 Jahre dem Markt um 2% pro Jahr hinterherhinkten.

Börsenzyklus und Gedanken eines emotionalen Investoren. Quelle: eigene Darstellung

Einer der einfachsten Börsengrundsätze lautet «Buy low, sell high». Diesen erfolgreich umzusetzen gelingt aber leider den wenigsten. Erholen sich die Märkte nach einer Phase von fallenden Kursen, so sind viele Marktteilnehmer erstmals skeptisch. Zwar ist bekannt, dass sich die Märkte in Zyklen bewegen und nach einer Korrektur in der Regel eine Phase mit steigenden Kursen folgt, doch niemand weiss genau wann dieser Zeitpunkt tatsächlich eintritt. Bei vielen Marktteilnehmern kommt das Vertrauen in die Märkte erst dann zurück, wenn die Erholung bereits in vollem Gange ist. Entsprechend wird zu spät investiert. Steigen die Märkte dann weiter und die gewünschten Gewinne setzen ein, so nimmt die Aufregung zu. Man hat das Gefühl, dem Ziel reich zu werden, näher zu kommen. Folgt dann eine erste grössere Verkaufswelle am Markt, so mögen die Kurse besonders attraktiv erscheinen und der emotionale Investor kauft gerne nochmals nach. Setzt die Korrektur dann richtig ein, so wird gerne zugewartet. Verluste werden nur ungern realisiert. Das Vertrauen in die Märkte und in seine eigenen Entscheidungen nimmt mit Fortsetzen der Korrektur weiter ab und man trennt sich dann oft kurz vor Erreichen des Bodens von den letzten Positionen. Total verzweifelt und entmutigt dauert es dann erstmals eine Weile bis man das Vertrauen in die Märkte zurückgewinnt und das Spiel beginnt von vorne.

Wie du siehst, sind Emotionen beim Investieren fehl am Platz. Du fährst viel besser, wenn du eine langfristige Strategie wählst und an dieser diszipliniert festhältst. Ein Sparplan von Spectravest kann dir dabei wertvolle Unterstützung leisten. Unser Sparplan hilft dir dabei die Marktschwankungen auszublenden und regelmässig und stückchenweise zu investieren. Dies ist einerseits sehr bequem aber andererseits kannst du damit auch deine Emotionen zügeln. Sobald dein Geld bei uns eingetroffen ist, wird es automatisch auf einen breiten Korb von Aktien verteilt. Unsere Fondsmanager suchen für dich jeweils nach Unternehmen, welche über gute Wachstumsmöglichkeiten verfügen und attraktiv bewertet sind. Damit kannst du am Erfolg dieser Unternehmen teilhaben und sicherstellen, dass du regelmässig etwas zur Seite legst.

In unserem nächsten Beitrag gehen wir näher auf das Thema Anlagefehler ein und geben dir Tipps, wie du diese vermeiden kannst.

 

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