Unterschreibt man Clifford Asness’ Hypothese, dass die Märkte durch die Dominanz der Fischchen irrationaler geworden sind, folgt daraus in der Theorie, dass die zukünftigen Renditeerwartungen für die verbleibenden Haie grösser geworden sind. Es gibt nur ein praktisches Problem: Die Hungerstrecken für die Haie sind mit Blick auf die Value Spreads auch länger geworden. Oder um Lord Keynes berühmtes Diktum zu paraphrasieren: «Die Märkte können länger irrational bleiben, als die rationalen Investoren noch Kunden haben.»
Selbstverstärkende Feedback-Schlaufen sind am Werk: Während den Hungerstrecken sterben immer mehr rational und systematische agierende Fonds aus beziehungsweise ihre Kunden entziehen ihnen das Geld und stecken es in passive Vehikel.
Ein ähnlicher selbstverstärkender Prozess ist bei der geographischen Diversifikation am Werk. US-Aktien haben den Rest der Welt seit 1990 deutlich outperformt. Entsprechend wächst ihr Gewicht in Indizes wie dem MSCI World und passive Anleger investieren immer mehr in Amerika. Da es durch die heute wesentlich höheren Bewertungen der US-Aktien unwahrscheinlich ist, dass sie nochmals 34 Jahre outperformen, wäre mehr internationale Diversifikation rational. Doch eine Hungerstrecke von über 30 Jahren hat die Zahl der aktiven Vertreter von globalen Investments mit weniger US-Gewichtung zwangsläufig schrumpfen lassen.