Bank oder Versicherung, das ist hier die Frage!

Peter Zeier

Wo soll man seine 3. Säule besser hochziehen? Bei einer Bank oder einer Versicherung? Es kommt darauf an, ob du mit den Einzahlungen immer flexibel sein möchtest. Ob du einen Versicherungsschutz brauchst und ob du deine Säule 3a eventuell mal für einen Wohnungskauf oder dein eigenes Start-up auflösen möchtest.

Mehr als 5 Millionen Menschen sparen in der Schweiz mithilfe der 3. Säule. Für die Zeit, wenn sie einmal nicht mehr im Geschäftsleben sind und keinen regelmässigen Lohn mehr haben, legen sie jährlich fast 7'000 Franken in ihre Säule 3a. Mithilfe dieser Sparform kann man auch viel Steuern sparen. Eins vorneweg: Was den Steuerabzug betrifft, sparst du mit einer dritten Säule bei Banken und Versicherungen gleichermassen.

Der aktuelle Maximalbetrag von 6'883 Franken (ab 2023: 7'056 Franken) gilt für Erwerbstätige, die einer Pensionskasse angeschlossen sind. Selbständige, die keine Pensionskasse haben, können pro Jahr bis 34'416 Franken (ab 2023: 35'280 Franken) in die 3. Säule einzahlen.

Eine Säule 3a bieten Banken und Versicherungen an. Wo soll man seinen Sparbatzen besser hinbringen? Über 60 Prozent der Arbeitnehmenden haben sich für eine 3. Säule bei einer Bank entschieden. Der Rest geht den Versicherungsweg.

Die Assekuranz-Lösung

Wenn du versuchst, dein Erspartes mithilfe einer Versicherungslösung zu vermehren, wird das Vorsorgesparen automatisch mit einer Versicherungsleistung kombiniert. Die Regeln bei einem Versicherer sind klar und strikt. Man bezahlt einen Sparbetrag ein, der am Anfang vertraglich vereinbart wird. "Leider" wird aber nur ein Teil des Betrags der ausgemachten Summe angelegt. Der Rest des Geldes fliesst als Versicherungsprämie in eine Lebensversicherung. Hier unterscheidet man zwischen einer Risikolebensversicherung, welche deine Hinterbliebenen erhalten, wenn du sterben solltest und einer kapitalbildenden Lebensversicherung. Diese dient ebenfalls der Altersvorsorge.

Was man beim Versicherungsweg nicht vergessen darf: Die abgeschlossene Versicherung kostet etwas. Die Prämie für die Lebensversicherung geht also vom Sparanteil weg, weshalb der Vorsorgebetrag kleiner ist, als wenn du bei einer Bank den gleichen Betrag in die dritte Säule einbezahlen würdest. Und je weniger Geld in der Säule 3a liegt, umso weniger kann sich das Vermögen über die Zeit vermehren. Über viele Jahre wird dieser Effekt grösser und grösser.


Oft sind die Preise für den Versicherungsschutz zudem sehr teuer. Aufgerechnet über 20 oder 30 Jahre kommt es dich günstiger, wenn du einfach eine Lebensversicherung separat abschliesst und via Bank den vollen Betrag in die 3. Säule einzahlst. Die Frage, die du dir stellen solltest ist natürlich auch, ob du wirklich eine Versicherung benötigst oder nicht. Wenn du dich für einen Versicherungsschutz entscheidest, dann macht aus unserer Sicht nur eine Risikolebensversicherung Sinn, welche Tod und Erwerbsunfähigkeit versichert.

Brutaler Sparzwang

Nichts ist die Versicherungslösung zudem für Leute, die nicht jeden Monat eine gleich hohe Summe in die 3. Säule investieren können. Vielleicht willst du ja mal in die Ferien fahren oder du musst eine grössere Anschaffung tätigen. Bei der Versicherung gibt es da kein Pardon. Die Summe, die ursprünglich vertraglich abgemacht wurde, muss weiterhin regelmässig einbezahlt werden. Auch dann, wenn du zum Beispiel plötzlich Papi oder Mami wirst. Ein brutaler Sparzwang, der einen auch hart treffen kann, wenn man beispielsweise mal für eine Zeit den Job verliert.

Versicherungen streichen diese fehlende Flexibilität gerne mal als Vorteil heraus. Auf diese Weise würde man sein Sparziel sicher erreichen und den Sparprozess nicht einfach mal ein paar Monate oder sogar Jahre aussetzen. Das ist zwar richtig, denn es ist wirklich schlecht, wenn man nicht jedes Jahr die mögliche Maximalsumme in die Säule 3a giesst. Denn dieses nicht einbezahlte Geld wird einem dann als Senior oder Seniorin sicher fehlen. Auch wenn man vielleicht nur ein paar Tausend Franken einmal nicht in die 3. Säule überwiesen hat, wird die Gesamtsumme durch diesen fehlenden Teil über die Zeit extrem geschmälert. Bei der Pensionskasse ist die Situation eine andere, dort kann man im Nachhinein gewisse Summen nachzahlen. Das geht bei der 3. Säule aber leider bis jetzt noch nicht.

Wer sich auch so etwas wie einen Spardruck bei einer Banklösung auferlegen möchte, richtet sich am besten einen Dauerauftrag ein, der einem die definierte Summe jeden Monat automatisch vom Privatkonto in die 3. Säule überweist. Reissen mal alle Stricke, vielleicht auch weil man noch unbedingt eine Ausbildung machen möchte, dann kann man den Dauerauftrag für eine gewisse Zeit aussetzen.

Finger weg von Kontolösungen

Wer sein Geld einfach nur auf ein 3a-Konto legt, fährt bei der Assekuranzlösung noch einmal schlechter. Die Banken zahlen auf einem 3a-Konto jeweils zwar einen etwas höheren Zins als auf einem Sparkonto. Aber in den letzten Jahren war das extrem wenig. Die Zinsen sind erst wieder seit ein paar Monaten am Steigen. Die aktuellen Zinssätze der Säule-3a-Konten sind aktuell aber noch immer unterirdisch tief: https://www.comparis.ch/altersvorsorge/saeule-3a/input. Noch düsterer sieht es auf den Versicherungskonten aus. Dort wird der massgebliche Zins nämlich bereits beim Abschluss für die gesamte Laufzeit der Lebensversicherungspolice vertraglich festgelegt. Der Zins bleibt dann oft - bis zum Tag, an dem du pensioniert wirst – gleich tief.

Immerhin gibt es bei den Versicherern noch ein kleines Zückerchen in Form einer sogenannten Überschussbeteiligung. Damit werden die Versicherungsnehmer und Versicherungsnehmerinnen an einem möglichen Überschuss (beispielsweise wenn die Versicherungsunternehmung in einem Jahr weniger Schäden zu bezahlen hatte) quasi beteiligt. Aber Achtung: Diese Überschüsse fallen jedes Jahr wieder anders aus. Läuft es für die Versicherung schlecht, gibt es nichts.


Eine Kontolösung für die dritte Säule ist generell nur für die indirekte Amortisation einer Hypothek empfehlenswert. Für die langfristige Vorsorge ist das 3a-Konto gänzlich ungeeignet.

Wertschriftenlösung bei einem Finanzdienstleister

Am besten du entscheidest dich für eine Wertschriftenanlage bei einer Bank. Expertinnen und Experten legen dein Säule-3a-Geld dann in Aktien oder Anleihen an. Solche Anlagefonds bieten Versicherer wie auch Banken an. Klar lief es Aktien und Obligationen seit Anfang Jahr nicht wirklich gut. Aber auf lange Frist sind Aktien ganz eindeutig unschlagbar was die Performance angeht. Wir empfehlen dir deshalb eine Investition in einen Fonds mit 100-prozentigem Aktienanteil, wie die ausgezeichnete dritte Säule von Spectravest.

Wenn du vorhast, bald einmal auszuwandern oder ein Start-up aufzubauen bzw. dich selbständig zu machen, solltest du deine 3. Säule ganz klar bei einer Bank eröffnen. Dort kannst du einen sogenannten «Vorbezug» nämlich ohne Probleme verlangen. Wenn du aber bei einem Versicherungsunternehmen früher aus dem Vertrag aussteigen möchtest, ist das zwar möglich aber oft nicht so leicht und vor allem mit hohen Kosten verbunden. Dies, weil du ursprünglich ja einmal abgemacht hattest, die Prämien für deine Lebensversicherung bis zur Pensionierung zu bezahlen. Darauf möchten die Versicherer in der Regel nämlich nicht einfach so verzichten. Grosser Ärger und hohe Kosten sind so vorprogrammiert.

Brauchst du noch mehr Argumente, dich für eine Bankenlösung bzw. eine Wertschriftenanlage in der dritte Säule zu entscheiden? Brauchst du noch Unterstützung? Wir sind gerne für dich da unter Tel 043 243 03 46 oder via E-Mail mail@spectravest.ch.

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