Auch der Bund möchte seine Bürger zum Alterssparen animieren und etablierte hier-für die gebundene Vorsorge 3a. Laut Banque CIC Suisse nutzt rund die Hälfte der Erwerbstätigen eine solche Lösung. Obwohl viele früh anfangen zu sparen, machen mehr als die Hälfte davon einen entscheidenden Fehler: Sie kennen ihren Zinssatz nicht. Bereits Albert Einstein war sich der Macht des Zinseszinses bewusst und bezeichnete diesen als das achte Weltwunder. Der erhaltene Zins über einen langen Anlagehorizont ist der massgebliche Faktor über Gedeih oder Verderb eines erfolgreichen Sparens. Aus diesem Grund stellt sich die Frage, ob die gebundene Vorsorge das optimale Spar-Tool ist oder ob es bessere Alternativen gibt.
Im Jahr 2015 kann ein Angestellter maximal CHF 6‘768 in eine 3a-Lösung einzahlen. Der Betrag entspricht 24% der maximalen AHV-Rente und wird alle zwei Jahre um ca. 1-3% erhöht, um wenigstens teilweise die Inflation zu bereinigen. Der einbezahlte Betrag kann vollumfänglich von der Einkommenssteuer abgezogen werden, jedoch wird beim Bezug des 3a-Guthabens eine Kapitalbezugssteuer von 5-12%, je nach Kanton, fällig. Vor der Pensionierung ist das Geld blockiert und kann nur aus speziellen Gründen - Aus-wanderung, Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit, 5 Jahre vor der Pensionierung, Eigenheimfinanzierung oder bei Invalidität – vorbezogen und verwendet werden. Auch bei der Anlage der Gelder gibt es Vorschriften: Das Gesetz schreibt vor, dass nur maximal 50% in Aktien investiert werden dürfen; der Rest muss in Obligationen oder auf dem Bankkonto deponiert werden. Die Limitierung des Aktienanteils zu Gunsten von Obligationen und Bargeld widerspricht jedoch wissenschaftlichen Studien. So schreibt beispielsweise Jeremy Siegel in seinem Buch „Stocks for the Long Run“, dass Aktien über einen Horizont von mehr als 15 Jahren die Kaufkraft inflationsbereinigt klar besser schützen als andere Anlagen; d.h. Aktien verringern die Wahrscheinlichkeit eines permanenten Wertverlustes über die Zeit. Zudem zeigt eine Studie von Pictet sehr deutlich, dass Aktien seit 1926 in der Schweiz mit durchschnittlich real 7.6% pro Jahr auch weit besser als das Sparbuch oder Obligationen rentiert haben.
Was bringt der Steuervorteil auf lange Sicht?
Wenn wir also eine approximative Rechnung machen, in der wir annehmen, dass die Anlagedauer 35 Jahre, der Grenzsteuersatz 30% und die Kapitalbezugsteuer 8% beträgt, erhält der 3a-Konto Sparer abzüglich Inflation insgesamt CHF 280‘500 für seine Pension. Er kann also mit den erhaltenen Zinsen gerade noch die Kaufkraft seines Kapitals aufrechterhalten. Gleichzeitig bezahlt er insgesamt CHF 84‘200 weniger Einkommenssteuern, wobei durch den Bezug des Kapitals wiederum CHF 22‘400 der Staatskasse zufliessen. Falls diese Person aber zu denjenigen gehört, die sich Gedanken über die Verzinsung machen und den Mut hat mit Wertschriften zu sparen, könnte ihre langfristige reale Anlagerendite 3.8% (50% Aktien zu 7.6% und 50% Obligationen zu 2.4% abzgl. Fondsgebühren) betragen. Somit bekäme diese Person bei jährlicher Einzahlung des Maximalbetrags ein Zustupf im Alter von CHF 563‘270. Die Steuerersparnisse wären dieselben wie bei der 3a-Konto Lösung, jedoch würde die absolute Kapitalbezugssteuer mit CHF 45‘100 teurer zu stehen kommen. Einbezahlt wurde eine Summe von CHF 280‘500; die Anlageperformance kann sich schon mal sehen lassen. Aber gibt es noch eine bessere Möglichkeit auf lange Frist zu sparen?