Glossar
Aktien sind Anteile an einem Unternehmen. Jeder Anleger kann damit am Erfolg eines Unternehmens teilhaben und sein Kapital für sich arbeiten lassen. Der Preis einer Aktie ist auf lange Sicht mit dem Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens verknüpft. Auf kurze Sicht unterliegt der Preis einer Aktie jedoch teils massiven Schwankungen, welche sich durch das Spiel von Angebot und Nachfrage am Aktienmarkt sowie den wechselhaften unternehmerischen Erfolg ergeben.
Ein Fonds ist eine so genannte kollektive Kapitalanlage. Das heisst, mehrere Personen bündeln ihr Vermögen in einem Fonds und investieren es dann unter Verwaltung eines Fondsmanagers in bestimmte Anlagen. Die einzelnen Anleger bleiben dabei anonym und können in der Regel jederzeit ein- oder aussteigen.
Aktien werden an verschiedenen Börsen gehandelt. Der Kauf und Verkauf läuft über eine Bank oder einen so genannten Broker. Aufträge können je nach dem telefonisch oder per Internet erteilt werden. Bei jeder Transaktion fallen Kosten in Form von Courtagen an. Die gekauften Aktien werden dann in einem so genannten Depot verwahrt. Dafür müssen jährlich Depotgebühren bezahlt werden. Um die Kosten möglichst tief zu halten, empfiehlt es sich, einen Discountbroker zu benutzen oder einen Aktienfonds zu kaufen und damit den Handel einem Profi zu überlassen.
Die Aktienrendite setzt sich zusammen aus der Kursveränderung der gehaltenen Aktien sowie den ausgeschütteten Gewinnen in Form von Dividenden. Eine Rendite von 8-10% pro Jahr ist mit einem breit gestreuten Aktienportfolio (Diversifikation) auf lange Sicht erreichbar. Das ist mehr, als mit anderen Anlageklassen. Doch Vorsicht: Dabei handelt es sich um sehr langfristige Durchschnittsrenditen, die mit hinreichender Sicherheit erst über mehrere Jahrzehnte erreicht werden können. Auf Grund der grossen Kursschwankungen von Aktien und abhängig vom Einstiegszeitpunkt unterliegen die effektiven Renditen eines Anlegers grossen Schwankungen. Nur ungefähr jedes siebte Jahr bringt eine Rendite von 8-10%, in allen anderen Jahren liegen die Aktienrenditen weit darüber oder darunter. Durchschnittlich jedes dritte Jahr verliert man mit Aktien sogar Geld. Deshalb ist ein langfristiger Anlagehorizont mit Aktien sehr wichtig.
Unter Aktiensparen versteht man das regelmässige Sparen und die Anlage der Ersparnisse in Aktien oder Aktienfonds. Auf Grund der langfristigen Überlegenheit der Aktienrenditen ist dies der effizienteste Weg zur finanziellen Unabhängigkeit.
Als Anlagehorizont bezeichnet man den Zeitraum, für den ein Anleger eine Investition tätigt. Wer zum Beispiel eine bestimmte Summe in einem Jahr benötigt und bis dahin anlegen will, hat für dieses Investment einen Anlagehorizont von einem Jahr.
Unter Anlageklassen versteht man Gruppen von Anlagen ähnlicher Natur, über die es das Vermögen aufzuteilen gilt (siehe Vermögensaufteilung). Die wichtigsten Anlageklassen sind Aktien, Obligationen, Cash, Immobilien und Rohstoffe. Zuweilen werden auch so genannt Alternativen Anlagen wie Hedge Funds oder Private Equity erwähnt. Sehr oft investieren diese Vehikel jedoch auch in Aktien, Obligationen usw. und stellen deshalb keine eigene Anlageklasse im eigentlichen Sinn dar. Unter Derivaten versteht man Ableitungen oder Wetten auf die obigen Anlageklassen.
Unter dem Benchmark, was sich sinngemäss als Messlatte übersetzen lässt, versteht man einen Vergleichswert, an dem etwa die Rendite eines Aktienfonds gemessen wird.
Wieso sich die Mühe machen und selber Anlageentscheide treffen? Soll man das Ganze nicht lieber einem Experten überlassen?
Cash ist das englische Wort für Bargeld. Im weiteren Sinn versteht man darunter einfach flüssige Mittel eines Anlegers, etwa für seine Liquiditätsreserve.
Derivate, was so viel wie Ableitung bedeutet, sind Anlagen, deren Wert von anderen Werten abhängt, zum Beispiel von einem Börsenindex, einem Aktienkurs oder dem Ölpreis. Die dem Derivat zu Grunde liegenden Werte bezeichnet man als Basiswert.
Wer den Aktienhandel auf eigene Faust betreiben will, fährt am besten mit einem Discountbroker.
„Nicht alle Eier in einen Korb legen!“, so lautet einer der wichtigsten Grundsätze beim Investieren in Aktien. Es ist nämlich sehr schwer bis unmöglich, unter den Tausenden von Aktien diejenige herauszupicken, welche am besten abschneidet. Umgekehrt besteht immer die Gefahr, die Aktie eines Unternehmens zu erwischen, das Konkurs geht – wie etwa General Motors oder Lehman Brothers. In einem solchen Fall droht der Totalverlust.
Als Dividenden bezeichnet man die jährlich, halbjährlich oder quartalsweise erfolgenden Gewinnausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre. Die meisten Firmen schütten regelmässig rund einen Viertel bis zur Hälfte ihres Gewinns an die Aktionäre aus. Viele zahlen jedoch auch keine Dividenden, entweder, weil sie keine Gewinne machen oder alles Geld einbehalten und wieder in ihr Geschäft investieren.
Unter Fondssparen versteht man den regelmässigen Kauf von Anlagefonds – auf lange Sicht vorzugsweise Aktienfonds.
Immobilien sind eine eigene Anlageklasse, welche regelmässigen Ertrag abwirft und als Sachwert gleichzeitig einen gewissen Schutz gegen die Inflation bietet.
Als Indexaktien oder Exchange Traded Funds (ETF) bezeichnet man eine Art von börsengehandelten Fonds, welche einen Index abbilden wie etwa den Swiss Market Index oder den S&P 500. Durch einen Austauschmechanismus für institutionelle Investoren wird sicher gestellt, dass der Kurs der Indexaktie mehr oder weniger dem Kurs des zugehörigen Index entspricht.
Der Begriff kommt von lateinisch „Inflare“, was so viel wie Aufblähen oder Aufblasen bedeutet. Im eigentlichen Wortsinn bezeichnet er das Aufblähen der Geld- und Kreditmenge durch eine Zentral- oder Notenbank. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Inflation aber auch einfach die Teuerung, das heisst den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, wie es etwa in einem Konsumentenpreisindex gemessen wird. Die Teuerung ist die unmittelbare Folge der Geldmengenaufblähung, welche in der Regel durch eine zu lockere Geldpolitik der Zentral- oder Notenbank ausgelöst wird.
Unter Konjunktur versteht man den zyklischen Verlauf wie auch den Zustand einer Volkswirtschaft, also den stetigen Wechsel von Aufschwung und Abschwung (Rezession).
Beim Anlegen fallen verschiedene offene und verdeckte Kosten an. In der Summe können sich diese schnell einmal auf jährlich 2-3% des Anlagevermögens belaufen. Dies entspricht gut einem Viertel des langfristigen Anlageertrags von Aktien.
Lebensversicherungen waren in früheren Zeiten der bevorzugte Weg, um aufs Alter zu sparen und gleichzeitig seine Liebsten für den Fall abzusichern, dass einem etwas zustösst. Eine Lebensversicherung besteht in der Regel aus einem fixen Sparplan (der jährlich zu bezahlenden Prämie), einer Versicherung gegen Todesfall oder Invalidität sowie einer fixen oder variablen Auszahlungssumme bei Erleben eines bestimmten Alters, zum Beispiel 65.
Unter Liquiditätsreserve versteht man bei der Vermögensaufteilung ein Geldpolster zur Deckung von geplanten Anschaffungen, unvorhergesehenen Kosten wie etwa Krankheit oder zur Bestreitung des Lebensunterhalts, etwa nach der Pensionierung. Es versteht sich von selbst, dass diese Liquiditätsreserve leicht verfügbar und sicher investiert sein muss, weshalb sich praktisch nur Cash-Anlagen, also Bargeld, das Sparkonto und festverzinsliche Investitionen mit kurzer Laufzeit von maximal 1-2 Jahren dafür eignen.
Unter Markttiming versteht man den Versuch, den Aktienmarkt zu timen, also einen möglichst günstigen Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkt zu erwischen. Da die Aktienrenditen grossen kurzfristigen Schwankungen sowie langfristigen Zyklen unterliegen, spielt der Einstiegszeitpunkt tatsächlich eine Rolle – auch wenn vielfach anderes behauptet wird. In der Praxis ist Markttiming jedoch schwierig, vor allem, wenn der Anlagehorizont weniger als 10 Jahre beträgt.
Die Medien veranstalten oft einen riesigen Rummel um die Ereignisse an den Börsen. Besonders bei dramatischen Kurseinbrüchen machen die Aktienmärkte Schlagzeilen. Auch einzelne Titel können plötzlich auf die Titelseite geraten.
Obligationen, auch Anleihen, Rentenpapiere oder englisch „Bonds“ genannt, sind im Prinzip Darlehen oder Schuldverschreibungen, welche als Wertpapiere gehandelt werden. In der Regel werden die Darlehensgeber oder eben Obligationäre mit einem fixen Zinssatz entschädigt. Man spricht deshalb bei Obligationen auch von festverzinslichen Anlagen.
Unter Petrodollars versteht man das Geld, welches die ölexportierenden Länder durch ihre Petroleumverkäufe einnehmen und dann nicht in ihrem Heimmarkt investieren können – es bleibt also in USDollars und sucht nach Anlagemöglichkeiten rund um den Globus.
Rohstoffe, Rohwaren oder englisch Commodities sind eine eigene Anlageklasse, deren Renditen auf längere Sicht nicht allzu stark mit den Aktienrenditen zusammenhängen.
Das Leben geniessen, nur noch das tun, was man wirklich mag, und das Geld für sich arbeiten lassen – der Traum von Reichtum und finanzieller Unabhängigkeit ist verlockend.
Sparen bedeutet Konsumverzicht. Konsumverzicht ist in der Praxis schwieriger als in der Theorie, vor allem, wenn das Einkommen eigentlich kaum zum gewünschten Lebensstandard reicht.
Beim Value Investing handelt es sich um einen Anlagestil oder eine Philosophie, nach der einzelne Aktien ausgewählt werden.
Mit der Vermögensaufteilung oder Asset Allocation ist die Verteilung des Anlagevermögens über die verschiedenen Anlageklassen gemeint. Wie viel Prozent des Vermögens sollen zum Beispiel in Aktien investiert werden, wie viel Liquidität ist angebracht? Die Vermögensaufteilung ist für die Rendite wie auch den Schutz gegen Verluste entscheidend und der wichtigste Faktor, den es bei der Festsetzung einer Anlagestrategie zu berücksichtigen gilt.
Ein grosses Problem unserer Zeit sind die staatlichen Vorsorgesysteme, auf die sich viele Bürger blind verlassen. Auf Grund der Altersentwicklung der Bevölkerung und grober Fahrlässigkeit seitens der Politiker werden die meisten Vorsorgesysteme die versprochenen Rentenleistungen nicht erbringen können. Selbstvorsorge und Sparen mittels Aktien macht deshalb nicht nur Sinn, sondern könnte sogar zu einer Notwendigkeit werden.
Unter dem Zinseszinseffekt versteht man das beschleunigte oder exponentielle Wachstum, mit dem ein Vermögen wächst, wenn die Zinserträge immer wieder investiert werden und damit auch Zinsen abwerfen – die so genannten Zinseszinsen, welche dem Effekt seinen Namen geben.
Die Kurse von Aktien und anderen Wertpapieren bewegen sich nie geradlinig, sondern zyklisch in einem ständigen hin und her: Ob über Tage, Monate oder Jahrzehnte, grosse zyklische Schwankungen sind die Regel.